Aufgrund der Feuchtigkeit scheint sich die Vorderwand des Nistkastens ein wenig nach außen gewölbt zu haben; durch die Kamera konnte man bei Tageslicht am oberen Rand der Bodenplatte einen Lichtspalt sehen. Ich habe versucht, das durch Hineindrehen einer zusätzlichen Schraube zu reparieren; ganz hat sich der Spalt dadurch zwar nicht geschlossen, aber ein weiteres Aufbiegen der Frontplatte sollte dadurch jetzt unterbunden sein...
Den Futterspender habe ich zur Zeit mit Erdnußkernen gefüllt, die auch gerne von Meisen genommen werden. Anfangs trauten sie allerdings dem Braten noch nicht so ganz, denn durch den Schwung beim Landeanflug bekommt der Futterspender jedesmal einen Drehimpuls verpaßt, und Karussellfahren ist für Meisen anscheinend etwas ungewohnt. Auch an Erfahrungen mit durchsichtigen Materialien schien es ihnen anfangs noch gemangelt zu haben, denn einmal sah ich, wie eine Meise gegen die durchsichtige Flaschenwand pickte, um an das leckere Innere gelangen. Aber Meisen sind ja erstens schlau und zweitens Kletterkünstler - inzwischen haben sowohl Kohl- als auch Blaumeisen den "Dreh" heraus und landen zielgenau auf der Sitzstange und bedienen sich in der dafür vorgesehenen Futterschale. Allerdings bleiben sie dort immer nur kurz sitzen und fliegen dann mit ihrer "Beute" in den Baum, wo sie erst einmal mit ihr zu "kämpfen" haben - schließlich ist für sie ein Erdnußkern ja in etwa so groß wie für uns eine Kokosnuß, und die schlucken wir ja auch nicht in einem Stück hinunter... ;-)
Bisher hatte ich immer den Eindruck, daß Amseln im Gegensatz zu den Meisen viel scheuer sind und sich nicht so nah an menschliche "Behausungen" trauen. Andererseits gibt es aber auch Berichte über Amseln, die in Blumenkästen oder auf Lautsprecherboxen oder an anderen "unmöglichen" Stellen brüten. Heute sah ich erstmals ein Amselmännchen auch auf meinem Balkon. Es saß aufgeplustert in der Mini-Blaufichte von OBI, die ich eigentlich als Weihnachtsbaum benutzen wollte, die aber mittlerweile als Vogelfutter- und jetzt wohl auch -kletterbaum dient. Ab und zu guckte sie neugierig umher und zupfte an den Knospen - offensichtlich war sie hungrig und auf der Suche nach Eßbarem. Als sie dann nach oben kletterte, um in die Nähe des Meisenknödels zu gelangen, wurde sie "entdeckt": Sofort kam eine Meise angeflogen (wahrscheinlich die, die auch im Nistkasten übernachtet) und begann zu schimpfen (dieser Elster-ähnliche Ruf). Obwohl ja die Amsel eigentlich viel größer als so eine kleine Meise ist, machte sie sich dann doch lieber aus dem Staub. Zumal es hier anscheinend sowieso nicht das Richtige für sie zu fressen gab. Zwar hatte ich schonmal eine Zeitlang jeden Tag extra für die Amseln Rosinen und Apfelstücke rausgelegt, aber bisher wurden die noch nie angerührt, also habe ich das irgendwann wieder eingestellt. Auch heute nach dem Amsel-Besuch stellte ich wieder Apfel und Rosinen raus, aber auch das wurde natürlich nicht angerührt...
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