Nach vier Tagen sind noch alle Familienmitglieder wohlauf. Wie sollte es auch anders sein bei so fleißigen Eltern? Glücklicherweise lassen sich die Beiden auch von den in ihrem Revier fußballspielenden Kids aus der Nachbarschaft nicht vom Füttern abhalten. Solange sie nicht von einem Ball getroffen werden, geht's ja noch. Bisher ist alles gutgegangen. ;-)
Hier ein paar Szenen von heute abend zwischen 19:28 und 20:10 Uhr:
Immer noch 8 nimmersatte Schlünde
Food in, shit out
Teamwork: Mama räumt auf, Papa füttert
Kuschelstunde :-)
Momentan gibt es keine Anzeichen dafür, daß nicht alle Küken durchkommen könnten. Letztes Jahr waren nach vier Tagen bei der ersten Brut bereits 4 und bei der zweiten Brut 3 Junge gestorben. Diesmal sieht alles gut aus. Anscheinend gibt es zur Zeit wetterbedingt genügend Futterangebot in Form von Raupen und Insekten. In den letzten Tagen war es meist sonnig und warm (zeitweise über 20°C). Allerdings kein Niederschlag; den soll es ab morgen wieder geben.
Hier noch eine Meldung von www.wetter.com zum Thema Futterangebot für Jungen-Aufzucht bei Zugvögeln:
Klimawandel dezimiert Zugvögel
Der Klimawandel führt zu Futtermangel für manche Zugvögel und lässt ihren Bestand zum Teil dramatisch schrumpfen. Das berichten niederländische Forscher am Beispiel des Trauerschnäppers im britischen Fachjournal «Nature» (Bd. 441, S. 81).
Durch die gestiegenen Temperaturen sind Raupen, die Hauptnahrungsquelle für die Küken, zur Brutzeit oft bereits Mangelware. Der Bestand des Zugvogels ist dadurch mancherorts um bis zu 90 Prozent gesunken, wie Christiaan Both von der Universität Groningen (Niederlande) und seine Kollegen schreiben. Bei anderen Langstrecken-Zugvögeln gehen die Forscher von ähnlichen Folgen aus.
Der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) überwintert in Afrika und kehrt im April zum Brüten nach Mitteleuropa zurück. Die Forscher um Both hatten bereits gezeigt, dass die Vögel durch den Klimawandel etwas früher ihre Eier legen. Das ist aber nicht früh genug, um mit dem vorgezogenen Frühling Schritt zu halten. Und ihre Reisezeit können die Zugvögel offensichtlich nicht anpassen.
Durch die wärmeren Temperaturen schlüpfen aber auch die Raupen, mit denen der Schnäpper seine Küken füttert, in den Brutgebieten vielerorts deutlich früher. Dort, wo sich die Raupen besonders früh entwickeln, ist der Trauerschnäpperbestand um bis zu 90 Prozent geschrumpft. In Gegenden, in denen sich die Raupen erst später entwickeln, gingen die Bestände dagegen kaum zurück, maximal um zehn Prozent.
Daran sieht man mal, wie empfindlich das Ökosystem auf geringste Änderungen reagiert...
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